SYBILLE ENDER

 
 

IM REICH DER PFLANZEN

Rote Hortensien Auf Graphenwerth Tausendfache Vermehrung Rote Dahlie

Rote Hortensien
2007, Aquarell, 65 x 49 cm

Auf Graphenwerth
2008, Aquarell, 48 x 36 cm

Tausendfache Vermehrung
2009, Aquarell, 48 x 36 cm

Rote Dahlie
2007, Aquarell, 59 x 42 cm

Hildegards Strauß Hagebutten Baumgruppe in Perchtoldsdorf

Hildegards Strauß II
2011, Aquarell, 65 x 51 cm

Hagebutten I
2007, Aquarell, 56,5 x 76 cm

Baumgruppe in Perchtoldsdorf
2008, Aquarell, 48 x 36 cm

Rosen mit Disteln Herbstblumenstrauß mit Quitten Herbststrauß mit Wildäpfeln

Rosen mit Disteln I
2008, Aquarell, 50 x 65 cm

Herbstblumenstrauß mit Quitten
2011, Aquarell, 65 x 50 cm

Herbststrauß mit Wildäpfeln
2013, Aquarell, 50 x 35 cm

Flora Schlehen

Flora
2008, Aquarell, 50 x 65 cm

Schlehen
2007, Aquarell, 56,5 x 76 cm

Ob bei täglichen Spaziergängen mit dem Hund, ob in Gärten, Parks, auf Reisen, wann immer Sybille Ender in Berührung mit der Vegetation kommt, erliegt sie ihrem Zauber. Kitzelt ihn malend aufs Neue hervor. Aus dunkler Höhe schweben dann traumverloren blass-orange "Hagebutten" dem Hellen zu. Die "Rote Dahlie" hat ihren Solo-Auftritt in züngelndem Blätter-Rund. Es betört Blütenfülle, deren "Tausendfache Vermehrung" Ender, die Farbe heftig zerstäubend, auf selbstgeschöpftem Büttenpapier vorwegnimmt. Ergeben ballen sich Hortensien zu "Hildegards Strauß II". Sie triumphieren auch als aufrechtes Blütenball-Quintett, das sich gleichwohl farbrinnend ans Auge des Betrachters verschwendet.

Auf die Anmutung von Pflanzen und Pflanzenensembles reagiert die Malerin bevorzugt mit dem Aquarell. Wie keine zweite ist diese schnelle Technik ohne Korrekturmöglichkeit geeignet, auch die flüchtigen Momente Licht, Luft und Duft einzufangen. Selbst die Wahrnehmung des Gesehenen, hin und her gerissen zwischen (offenkundiger) Ordnung und (vermeintlichem) Chaos, findet ihr Echo im Malprozess: Auf dem Papier wetteifern Steuerung und Zufall um die Entscheidung, wo Farbe verläuft oder verharrt. Diese parallele Entfaltung von Natur geht Ender mit großer Offenheit an. Sie "klebt" nicht am Gegenstand, sondern bettet ihn in ebenbürtige Farbräume ("Rosen mit Disteln", "Herbstblumenstrauß mit Quitten"). Oder sie löst ihn so auf, dass etwa die "Baumgruppe in Perchtoldsdorf" bei Wien und die rheinischen Insel-Ulmen "Auf Grafenwerth" - nunmehr düstere Balken im lichten Farbgewölk - Verwandtschaft aufweisen.

Zuweilen transformiert sie die äußere Erscheinung "in eine reine Farb-Linien-Komposition" (Heidrun Wirth in der Ausstellung "Aufhellungen", 2012), so bei "Flora". In lichter Bildmitte verschwimmen rötliche und tintige Farbtupfen, vernetzt mit zart getöntem Geäder. Mehr ist nicht zu sehen. Und dennoch glaubt man Pflanzliches in Augenschein zu nehmen, meint den verborgenen Bauplan zu erblicken, das Rauschen der Säfte zu vernehmen.

(Hildegard Ginzler)

Buch "Sybille Ender - Aquarell Pastell Öl Acryl Skulptur"
Buch Sybille Ender Link zum Buch



Illustrationen im Kinderbuch "Fritzi findet" von Monika Littau
Fritzi Link zum Buch



Flyer
Flyer Sybille Ender Flyer download