SYBILLE ENDER

 
 

LASTEN FALLEN

Schnee Flattern

Maria
Aquarell, 2022, 65 x 50 cm

Kleine Freuden 18, Flattern,
Aquarell, 2022, 48 x 36 cm

Meereslust Morgennebel am Rhein List auf Sylt Hafenausfahrt

Meereslust
2011, Acryl, 90 x 70 cm

Morgennebel am Rhein
1998, Öl auf Leinwand, 100 x 70 cm

List auf Sylt
1996, Öl auf Leinwand, 80 x 60 cm

Hafenausfahrt
2006, Öl auf Leinwand, 80 x 100 cm

Am Stadilfjord Unwetter über dem Meer II

Am Stadilfjord
2009, Aquarell, 50 x 64 cm

Unwetter über dem Meer
2011, Aquarell, 51 x 65 cm

Wattlandschaft auf Sylt Meer

Wattlandschaft auf Sylt
2000, Öl auf Leinwand, 100 x 80 cm

Meer
1997, Öl auf Leinwand, 100 x 150 cm

Wie schön, wenn der Schmerz nachlässt, wenn Heilung einsetzt und die Seele sich hebt. Diese Empfindung drängt sich bei der Betrachtung von Sybille Enders Landschaften auf. Nicht von ungefähr, lassen doch die Meeresausblicke, die dem Auge endlose Weite suggerieren, Gedanken und Gefühle aufsteigen, welche im Alltagsgetriebe und in einer an Reizüberflutung krankenden Zeit oft im Keim ersticken.

Obgleich die Bilder von genauer Beobachtung und künstlerischer Disziplin zeugen, geht es Ender nicht darum, spektakuläre Motive auf Sylt oder an anderen Gestaden abzumalen. Vielmehr vollzieht sie ein kontemplatives Seherlebnis nach. Ewiger Wellengang, Wind und Wetter, Wasser und Wolken, die unmerklich ineinander übergehen können - angesichts solch eines Schauspiels spürt der Mensch, dass er beinahe ein Nichts im Universum ist, die Schöpfung ohne sein Zutun existiert und ihren Rhythmus einhält. Sich klein zu fühlen und nicht verantwortlich fürs große Ganze, das entlastet ungemein.

Andererseits zeigt Ender, ausgenommen ihre vollkommen ruhige "Wattlandschaft auf Sylt", keine gezähmten Gefilde: Nicht selten drohen die Himmel mit grauem Brodem, tiefblauen Unwetterschwaden und einer Windhose. Und genau genommen handelt es sich bei ihren Wasserstücken auch nicht um Landschaften. Tatsächlich überschreiten die Terrains die Grenze von der (Kultur-)Landschaft zur ungebändigten Natur, alias "Wildnis". Die Natur an sich aber ist nicht zu denken, somit unzugänglich für den Menschen (Kant) und beängstigend. Vor diesem Hintergrund eröffnen Enders Meeresbilder Raum für tiefergehende philosophische Betrachtungen. Dies gelingt, im Gegensatz zu manch anderen Ansichten dieses Genres, weil sie sich vom schieren Augenschein zu lösen vermögen.

Das einzige Flussbild, "Morgennebel am Rhein", entführt in eine berauschende Szenerie, einen jener raren Augenblicke, die märchenhaft dünken und doch real sind. Hinter klarem Wellenprofil hüllt dichter weißer Dunst einen Kutter ein. Darüber gelb das Firmament und auf bodenloser Anhöhe blassgelb, wie hingezaubert, Schloss Marienfels. Präzise gezeichnet, sticht die Architektur kontrastreich aus ihrem schemenhaften Umfeld hervor.

(Hildegard Ginzler)

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